
Bestätigte Wirkung
Die prospektive Kohortenstudie „Untersuchung des pränatalen Beckenbodentrainings mit einem vaginalen Ballongerät bei tschechischen Frauen”, durchgeführt von Dr. Fousek und Kollegen, wurde nach sechs Jahren intensiver Forschung im renommierten British Journal of Midwifery (Februar 2023, Band 31, Nr. 2) veröffentlicht.
Was hat die Studie bestätigt?

Aniball ist sicher
Aniball ist sicher, es verursacht keine Erweiterung (Ausdehnung) der Vagina oder Inkontinenz.

Verhindert Damrisse
Es hilft, Dammrisse zu verhindern und reduziert das Risiko einer Episiotomie erheblich (British Journal of Midwifery, Februar 2023, Band 31, Nr. 2). Es gibt keinen Grund, die empfohlene Ballongröße zu überschreiten.

Beugt Inkontinenz vor
Aniball sollte auch nach der Geburt regelmäßig verwendet werden. Es hilft, die Funktion des Beckenbodens wiederherzustellen und Inkontinenz im späteren Leben zu verhindern.
Zusammenfassung der Studie
Die Studie untersuchte die Geburtsergebnisse Erstgebärender mit vaginaler Kopfgeburt. Dabei wurden Frauen, die sich mit Aniball vorbereitet hatten, mit Frauen verglichen, die kein Training absolvierten.
Die wichtigsten Ergebnisse
Die Studie bewies, dass Aniball wirksam vor Dammschnitten schützt. Gleichzeitig zeigte sie, dass die Anwendung vollkommen sicher ist: Aniball schadet dem Beckenboden nicht und führt auch später nicht zu urogynäkologischen Beschwerden.
Bei Beckenbodenverletzungen (wie Abrissen des Levator-ani-Muskels) gab es keinen Unterschied zwischen trainierten und untrainierten Frauen. Damit sind die Ängste mancher Kritiker widerlegt: Aniball schadet dem Beckenboden nicht und beeinträchtigt auch nicht die Lebensqualität nach der Geburt.
Weitere wichtige Erkenntnisse

Trainingshäufigkeit
Häufigeres Training führt nicht zu einer weiteren Verringerung von Geburtsverletzungen oder der Schwere von Rissen. Im Gegenteil – weniger häufiges Training (jeden zweiten Tag) scheint vorteilhafter zu sein.

Ballonumfang
Der am häufigsten erreichte maximale Ballonumfang lag bei 25 cm – dies bestätigt, dass es nicht erstrebenswert ist, den Ballon weiter aufzublähen. Das Ziel des Trainings ist es, die Entspannung des Beckenbodens zu üben und nicht, den größtmöglichen Ballonumfang zu erreichen.

Nach der Geburt
Die trainierenden Frauen berichteten nach der Geburt nicht von einer verminderten Lebensqualität (in Bezug auf Inkontinenz oder sexuelle Funktionsstörungen). Im Gegenteil – Inkontinenz und eine Verschlechterung der Liebesleben-Qualität nach der Geburt wurden häufiger von Frauen berichtet, die nicht trainierten: Belastungsinkontinenz (p = 0,066) und sexuelle Funktionsstörungen (p = 0,14).
Die Analyse der Gründe für den Ausschluss von Frauen aus der Studie nach der Geburt ergab zusätzlich eine nicht-signifikante Verringerung der Anzahl vaginaler Entbindungen mit Hilfsmitteln bei Frauen, die trainierten (6,8 % vs. 17,3 %, p = 0,0895). Dieser interessante Nebenbefund könnte als Anreiz für weitere Forschung zu den möglichen Vorteilen der Ballonanwendung dienen.